Das SCC hat vom 9 bis 12. September ein Internationales User-Forum für das High Performance Storage System (HPSS) durchgeführt. Es waren 60 Teilnehmende aus 26 HPSS Einrichtungen vertreten. Davon 30 aus Europa, 24 aus Amerika und Kanada sowie 6 aus Asien. Das User Forum ist ein Austausch von allen Einrichtungen die HPSS verwenden.
Die HPSS-Speichersoftware erfüllt die anspruchsvollsten Anforderungen an langfristig skalierbare Speicheranforderungen. Dabei sind Magnetbänder die wirtschaftlichste Speicherlösung für Daten, auf die nur selten zugegriffen wird, und wird oft als “Null-Watt-Speicherung” bezeichnet. Aber auch ein lesender Zugriff auf Band-Daten lässt sich mit der richtigen Installation effizient skalieren. Es gibt dafür nicht den einen Weg wie ein HPSS eingerichtet wird, und jede Einrichtung passt es sehr genau auf die eigenen Bedürfnisse an. In der Regel wird ein HPSS von Einrichtungen verwendet, die große Datenmengen über lange Zeit aufheben möchten. Viele dieser Einrichtungen beschäftigen sich mit Wetter- oder Klimaforschungsdaten, die in der Regel eine lange Zeit aufgehoben werden. Das SCC betreibt sicherlich nicht die größte Installation, ist aber eine der aktivsten und innovativsten Einrichtungen, die das maximale aus der Hardware herausholt und sehr gute Durchsatzraten erzielt. Das am SCC betriebene deutsche Tier-1-Zentrum des Large Hadron Collider GridKa sowie der Dienst bwDataArchive verwenden ein HPSS als Bandspeichertechnologie. Auch eine Desaster-Recovery-Installation für die Large Scale Data Facility zur Speicherung großer Mengen an wissenschaftlichen Daten ist damit im Aufbau.
Während des User-Forums, berichteten sowohl die Entwickler über die nächsten Neuerungen, als auch die Anwendenden über ihre Art der Installation und die damit verbundenen Eigenarten. Weiterhin wurde darüber berichtet, wie und mit welchen Tools die Systeme überwacht werden. Eine effiziente Systemüberwachug ist essenziell, denn es gilt Flaschenhälse oder Probleme schnell zu erkennen, um entsprechend reagieren zu können.
Die HPSS Gemeinschaft bezeichnet sich als eine “große freundliche Familie”, in der ein guter Austausch gepflegt wird und man sich gegenseitig hilft.
In den vier Tagen wurden:
- die Erfahrungen im Betrieb und in den diversen HPSS-Upgrades geteilt und die daraus resultierenden Lehren gezogen
- Techniken zur Verwaltung der Workload Performance präsentiert, um Daten auf Band zu organisieren und den Zugriff der Bandlaufwerke zu optimieren.
- HPSS-Überwachungstools und Szenarien, wie Endbenutzerschnittstellen HPSS nutzen, vorgestellt
- Diagnose- und Fehlerbehebungsanleitungen für Bandlaufwerke erläutert
- “Horrorgeschichten” von Standorten und wie sie diese überwunden haben erzählt
- und nicht zuletzt von neuen Projekten berichtet, die die Standorte in Arbeit haben.
Neben den vielen Fachvorträgen und regen Diskussionen, gab es eine GridKa-Führung und ein geselliges Beisammensein bei einem leckeren Flammkuchenessen am SCC. Die Schlosslichtspiele Karlsruhe waren ein Highlight des Rahmenprogramms und das exzellente Konferenz-Dinner wurde mit einer Museumsführung über KI im Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM) durchgeführt.