Die anhaltende Erwärmung des Erdklimas durch den vom Menschen verursachten Klimawandel verändert unser Wetter grundlegend. Traditionell werden Wettervorhersagen basierend auf numerischen Modellen getroffen, sogenannte Numerical Weather Predictions (NWP). Datengetriebene Modelle des maschinellen Lernens und insbesondere tiefe neuronale Netze bieten als Surrogatmodelle das Potential zur schnellen und (energie) effizienten Emulation von NWP Modellen. Im Rahmen des Projektes SmartWeather21 wollen wir untersuchen, welche DL-Architektur für NWP sich am besten für die Wettervorhersage in einem wärmeren Klima eignet, basierend auf den hochaufgelösten Klimaprojektionen, die im Rahmen von WarmWorld mit ICON erstellt werden. Um die hohen Auflösungen des WarmWorld Klimaprojektionen mit einzubeziehen, werden wir daten- und modellparallelen Ansätzen und Architekturen für die Wettervorhersage in einem wärmeren Klima entwickeln. Darüber hinaus werden wir untersuchen welche (lernbaren Kombinationen von) Variablen aus den ICON Klimaprojektionen die beste, physikalisch plausible Vorhersagegenauigkeit für die Wettervorhersage in einem wärmeren Klima bieten. Unter diesem Aspekt entwickeln wir Dimensionsreduktionstechniken für die verschiedenen Eingangsvariablen, die als Upstream- Task eine latente, niedrig-dimensionalere Darstellung basierend auf der Genauigkeit der Downstream Wettervorhersage lernen. Die erhöhte räumliche Auflösung der ICON Simulationen erlauben außerdem Rückschlüsse auf die Unsicherheiten einzelner Eingangs- und Ausgangsvariablen bei niedrigeren Auflösungen zu ziehen. Im Rahmen von SmartWeather21 werden wir Methoden entwickeln, die diese Unsicherheiten durch Wahrscheinlichkeitsverteilungen parametrisieren und als Eingangsvariablen mit niedrigerer räumlicher Auflösung in DL-basierten Wettermodellen verwenden. Diese können im Rahmen probabilistischer Vorhersagen durch das Modell propagiert werden.
Das Projekt "ICON-SmART" befasst sich mit der Rolle von Aerosolen und atmosphärischer Chemie für die Simulation von saisonalen bis dekadischen Klimaschwankungen und -änderungen. Zu diesem Zweck wird das Projekt die Fähigkeiten des gekoppelten Kompositions-, Wetter- und Klimamodellierungssystems ICON-ART (ICON, ikosaedrisches nicht-hydrostatisches Modell - entwickelt von DWD, MPI-M und DKRZ mit dem Atmosphärenzusammensetzungsmodul ART, Aerosole und reaktive Spurengase - entwickelt vom KIT) für sonale bis dekadische Vorhersagen und Klimaprojektionen in nahtlosen globalen bis regionalen Modellkonfigurationen mit ICON-Seamless-ART (ICON-SmART) untersuchen. Auf der Grundlage früherer Arbeit ist die Chemie ein vielversprechender Kandidat für eine Beschleunigung durch maschinelles Lernen. Darüber hinaus wird das Projekt Ansätze des maschinellen Lernens für andere Prozesse untersuchen. Das ICON-SmART-Modellsystem wird Wissenschaftlern, Prognostikern und politischen Entscheidungsträgern ein neuartiges Instrument zur Untersuchung der atmosphärischen Zusammensetzung in einem Klima zu untersuchen, und ermöglicht es uns, Fragen zu beantworten, die bisher unerreichbar waren.
Das AquaINFRA-Projekt zielt darauf ab, eine virtuelle Umgebung zu entwickeln, die mit multidisziplinären FAIR-Daten und -Diensten ausgestattet ist, um Meeres- und Süßwasserwissenschaftler und Interessengruppen bei der Wiederherstellung gesunder Ozeane, Meere, Küsten- und Binnengewässer zu unterstützen. Die virtuelle AquaINFRA-Umgebung wird es den Zielakteuren ermöglichen, Forschungsdaten und andere digitale Forschungsobjekte aus ihrer eigenen Disziplin zu speichern, gemeinsam zu nutzen, darauf zuzugreifen, sie zu analysieren und zu verarbeiten, und zwar über Forschungsinfrastrukturen, Disziplinen und Landesgrenzen hinweg, indem sie EOSC und die anderen bestehenden operativen Datenräume nutzt. AquaINFRA unterstützt nicht nur die laufende Entwicklung der EOSC als übergreifende Forschungsinfrastruktur, sondern befasst sich auch mit der spezifischen Notwendigkeit, Forschern aus dem Meeres- und Süßwasserbereich die Möglichkeit zu geben, über diese beiden Bereiche hinweg zu arbeiten und zusammenzuarbeiten. (Übersetzt mit DeepL.com)
Digital verfügbare Datensätze in der terrestrischen Wasser- und Umweltforschung werden immer zahlreicher und umfangreicher, sind allerdings oft nicht ohne Weiteres zugänglich und wissenschaftlich verwendbar. Häufig sind sie unzureichend mit Metadaten beschrieben und in unterschiedlichsten Datenformaten abgelegt, dazu oftmals nicht in Datenportalen/-repositorien, sondern auf lokalen Speichermedien vorgehalten. Basierend auf der in einem Vorgängerprojekt entwickelten virtuellen Forschungsumgebung VFOR-WaTer ist es das Ziel von ISABEL, dieses Datenangebot in einem Webportal verfügbar zu machen. Hier sollen Umweltwissenschaftler auf Daten aus unterschiedlichen Quellen wie z.B. Landesämtern oder Hochschulprojekten einfach und schnell zugreifen, aber auch eigene Daten teilen können. Zusätzlich sind Schnittstellen zu bestehenden Datenportalen geplant, damit bereits veröffentlichte Datensätze mit einbezogen werden können. Mithilfe integrierter Werkzeuge sollen diese Daten leicht skaliert werden und in einem einheitlichen Format verfügbar sein. Außerdem stehen Analysewerkzeuge für weitere Auswertungen zur Verfügung. Diese werden vom Entwicklerteam beständig für den Bedarf der Community erweitert, können aber auch direkt von Nutzern beigetragen werden. Ein leichtes Abspeichern der Analyseschritte und verwendeten Werkzeuge macht die Berechnungen reproduzierbar, zudem wird durch die Anbindung an vorhandene Datenrepositorien die Publikation eigener Daten vereinfacht. Damit adressiert ISABEL den Bedarf von Forschenden aus den Wasser- und Umweltwissenschaften, Daten nicht nur aufzufinden und darauf zugreifen zu können, sondern mit standardisierten Werkzeugen für reproduzierbare Datenanalyseschritte effizient datengetrieben zu lernen.
iMagine ist ein von der EU gefördertes Projekt, das ein Portfolio von frei nutzbaren Bilddatensätzen, leistungsstarken Bildanalysewerkzeugen, die mit mit künstlicher Intelligenz (KI) und Best-Practice-Dokumente für die wissenschaftliche Bildanalyse. Diese Dienste und Materialien ermöglichen eine bessere und effizientere Verarbeitung und Analyse von Bilddaten in der Meeres- und Süßwasserforschung, die für das übergreifende Thema 'Gesunde Ozeane, Meere, Küsten- und Binnengewässer' relevant sind.
Forschungsdatenmanagement bildet die Grundlage, um beispielsweise moderne Methoden der künstlichen Intelligenz für Forschungsfragen anwenden zu können. Daher ist Forschungsdatenmanagement ein wichtiger Bestandteil des KIT-Zentrums Klima und Umwelt. Im Projekt SmaRD-AI arbeiten am KIT das IWG, IMK, GIK und SCC eng zusammen, um den am KIT vorhandenen Datenschatz an Klima- und Umweltdaten nicht nur zugänglich zu machen, sondern auch über Werkzeuge strukturiert analysieren zu können.
Das Pilotlab Exascale Earth System Modelling (PL-ExaESM) erforscht spezifische Konzepte um Erdsystemmodelle und ihre Workflows, auf zukünftigen Exascale-Supercomputern zur Anwendung zu bringen. Das Projekt ist in fünf Arbeitspakete gegliedert, welche mittels Co-Design zwischen Domänen-Wissenschaftlern und Informatikern die programmier- und datenwissenschaftlichen Herausforderungen dieser zukünftigen Höchstleistungsrechner adressieren. PL-ExaESM bietet eine neue Plattform für Forscher der Helmholtz-Gemeinschaft, um wissenschaftliche und technologische Konzepte für zukünftige Erdsystemmodelle und Datenanalysen zu entwickeln. Die Komplexität und Heterogenität der Exascale-Systeme, neue Software-Paradigmen für die nächste Generation von Erdsystemmodellen sowie grundlegend neue Konzepte für die Integration von Modellen und Daten sind erforderlich. Konkret werden in PL-ExaESM neue Lösungen für die Parallelisierung und das Scheduling von Modellkomponenten, die Handhabung und Bereitstellung großer Datenmengen und die nahtlose Integration von Informationsmanagementstrategien entlang der gesamten Prozesswertschöpfungskette von globalen Erdsystemsimulationen bis hin zu lokalen Wirkungsmodellen entwickelt. Zudem wird das Potenzial des maschinellen Lernens zur Optimierung dieser Aufgaben untersucht. PL-ExaESM wird als Inkubator für das Joint Lab EESM in der POF IV fungieren. Es wird die Zusammenarbeit zwischen den Forschungsbereichen und -zentren der Helmholtz-Gemeinschaft verbessern und dazu beitragen, die Helmholtz-Gemeinschaft als einen wichtigen Akteur in europäischen Flagship-Initiativen, wie ExtremeEarth, und anderen zu positionieren.