Das SCC hat sich entschieden, neben den bereits angebotenen Datenbanksystemen wie Microsoft SQL, MySQL und Oracle, nun auch PostgreSQL in das Portfolio der Datenbanksysteme aufzunehmen. Seit dem 1. März 2021 steht nun PostgreSQL als weiteres Datenbankmanagementsystem allen Organisationseinheiten am KIT zur Verfügung.
Eine Beschreibung darüber, was sich hinter dem Open Source Produkt PostgreSQL verbirgt und wie es sich weiterentwickelt hat, erläutert der Auszug aus dem Buch PostgreSQL 10 von Lutz Fröhlich
Das am SCC betriebene PostgreSQL System wird in der Version 13 eingesetzt und läuft auf einer virtuellen Maschine. Damit kann es bei Bedarf, was den Speicher bzw. die CPU-Last angeht, kurzfristig an die auftretenden Anforderungen angepasst werden. Des Weiteren ist ein Hardwareausfall nahezu unwahrscheinlich, sodass auf ein Master-Slave-Konzept derzeit verzichtet wird.
Regelmäßige Sicherungen des Systems, sowie die zeitnahe Beseitigung von Sicherheitslücken durch das Einspielen aktueller Patches tragen zu einem sicheren und stabilen Betrieb bei. Allerdings sind regelmäßig kurze Downtimes erforderlich, die frühzeitig angekündigt werden und i.d.R. außerhalb der Kernarbeitszeit des KIT liegen werden.
Weitere Informationen erhalten Sie in der Servicebeschreibung zu PostgreSQL Datenbanken
Bei Fragen oder Anregungen wenden Sie sich bitte an das Datenbank-Team des SCC - DB-Team∂scc.kit.edu .
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Auszug aus Lutz Fröhlich, PostgreSQL 10, Hanser-Verlag
Das Open-Source Produkt PostgreSQL hat in den vergangenen Jahren an Verbreitung und Popularität erheblich zugenommen. Dazu hat in erheblichem Maß die permanente Erweiterung mit neuen Features und die Anpassung an die Belange der Anwender beigetragen. PostgreSQL ist ein Beweis dafür, dass Open Source-Software nicht nur mit kommerziellen Produkten mithalten kann, sondern in vielen Bereichen sogar überlegen ist. Der kommerzielle Druck steht nicht im Vordergrund und lässt die Entwickler-Community frei arbeiten und Innovationen umsetzen.
Neben einem robusten Transaktionskern sowie einer hohen Zuverlässigkeit bietet PostgreSQL viele Features eines modernen Datenbanksystems und kann problemlos in eine vorhandene IT-Infrastruktur integriert werden. Durch den hohen Kompatibilitätsgrad zu Oracle ist der Migrationsaufwand überschaubar und ein Mischbetrieb gut umzusetzen.
PostgreSQL kann auf allen populären Plattformen wie Linux, MacOS, Solaris oder Windows eingesetzt werden. Obwohl es sich um ein Open Source-Produkt handelt, gibt es inzwischen viele kommerzielle Anwendungen die das Produkt nutzen und supporten.
PostgreSQL geht zurück auf das POSTGRES-Projekt, das an der University of California at Berkley in den 80er-Jahren angesiedelt war. Die erste vorzeigbare Version erschien im Jahre 1987 als Postgres-Version 1. Als Reaktion auf die ersten Kritiken wurde das noch heute in PostgreSQL vorhandene Rule-System entwickelt. Version 3 erschien im Jahre 1991 mit einer Weiterentwicklung der Abfrageeinheit. 1993 beendete die University of California das Projekt mit der Version 4.2, um die rasant wachsende Supportanforderungen nicht mehr tragen zu müssen.
Nach Hinzufügen eines SQL-Abfrageinterpreters im Jahre 1995 wurde die Software unter dem Begriff Postgres95 ins Web gestellt, mit dem Quellcode des originalen Berkley-Postgres. Das Produkt war zu dieser Zeit komplett in ANSI C geschrieben. Durch Verbesserung in den Bereichen Wartbarkeit und Performance lief es schließlich zu 50% schneller als das Original.
Die Entscheidung die Jahreszahl aus dem Produktnamen zu entfernen, fiel im Jahre 1996. Damit wurde Postgres95 zu PostgreSQL, und es begann die ständige Weiterentwicklung von PostgreSQL als Open-Source-Produkt. Obwohl Letzteres über viele Jahre ein Schattendasein im Licht der großen kommerziellen Datenbanken, aber auch der durch den Internet-Boom schnell verbreitenden Open-Source-Datenbank MySQL führte, erfolgte seine konsequente Weiterentwicklung durch die Community.
Heute präsentiert sich PostgreSQL als ausgereift und stabil. Es erfüllt (fast) alle Anforderungen an ein modernes relationales Datenbanksystem. Für viele überraschend: Die Performance ist vergleichbar mit einigen kommerziellen Produkten. (Quelle: Lutz Fröhlich, PostgreSQL 10, Hanser-Verlag)